White fine-grained marble. 2nd cent. CE. Inv. No. A 185.Saint Petersburg, State Hermitage MuseumPhoto by Ilya Shurygin
Nine Muses, Athena and Apollo.
White fine-grained marble. 2nd cent. CE.
Saint Petersburg, State Hermitage Museum
(Санкт-Петербург, Государственный Эрмитаж).
23. Vorderseite eines Sarkophags: Musen, Apollon und Minerva (Taf. 51—52).
Inv.-Nr. A. 185.
Maße: H. = 0,63 m; L. = 2,07 m.
Material: Kleinkörniger, weißer Marmor.
Herkunft: Gelangte 1851 aus der Akademie der Künste in die Ermitage1.
Erhaltungszustand: Der obere Rand des Reliefs ist abgestoßen und in Gips ergänzt. Ein neuer Flicken befindet sich in der linken Ecke. Das Relief ist aus zwei Teilen zusammengesetzt, die Bruchlinie verläuft zwischen der dritten und vierten Figur. An der Polyhymnia sind Nase, Hände und der linke Fuß ergänzt. Bei der Euterpe ist der rechte Arm abgebrochen. An der Thalia sind der Kopf und teilweise die Lyra, an der Melpomene der Kopf, an der Erato das Gesicht, ein Teil des rechten Armes, die vorderen Gewandfalten und die Lyra, bei Apollon sind das Gesicht, der rechte Arm, das Knie des linken Beines und ein Teil der Kleidung ergänzt. Bei Minerva ist der Vorderteil des Helmes, ferner beide Arme und das linke Knie angefügt. Am Greifen sind der Kopf, der Flügel und eine Pranke, an der Kalliope der untere Teil des Gesichtes und die rechte Hand, an der Terpsichore ein Teil des Gesichtes, der rechte Arm mit Schulter, die linke Hand und teilweise die Lyra ergänzt. An der Urania ist die rechte Hand abgestoßen, während die linke Hand mit Attribut und an der Klio der untere Teil des Gesichtes, der linke Arm und die rechte Hand ergänzt sind. Die Oberfläche des Reliefs ist abgerieben.
Literatur:
G. Kieseritzky, S. 159 Nr. 334, Abb.
O. Waldhauer, S. 152 Nr. 383, Abb.
M. Wegner, S. 20—
Die Sarkophagvorderseite besitzt die für dieses Thema traditionelle Komposition: neun Musen, Apollon und Minerva. Apollon ist in die Mitte gestellt und trug — wie man annehmen darf — die Porträtzüge des Verstorbenen. Fünf Musen sind links von ihm angeordnet, Minerva und vier Musen rechts. Der symmetrische Aufbau wird durch die Figur der Minerva gestört. Diese steht in einer Haltung, die die des Apollon wiederholt und damit den Mittelpunkt etwas nach rechts verschiebt.
Spuren einer Oberflächenglättung sind zu erkennen. Der Bohrer wurde ziemlich häufig, so bei den Augen- und Mundwinkeln, bei den Pupillen und Haaren, verwendet. Die Arbeit ist mittelmäßig.
Möglicherweise veranlaßte gerade die geringe Qualität der Ausführung G. Kieseritzky, in seinem Katalog von 1896 dieses Relief eine Fälschung zu nennen2, eine Auffassung, die der Autor bei der Neuauflage des Katalogs 1901 wieder fallen ließ. Gegenwärtig unterliegt die Echtheit des Reliefs keinem Zweifel.
Das Relief wurde von M. Wegner ausführlich beschrieben, seine Datierung in die Mitte des dritten Jahrhunderts ist durchaus überzeugend.
Römische Arbeit. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts.
© 1979. Description: Saverkina I. I. Römische Sarkophage in der Ermitage. Akademie-Verlag, Berlin, 1979, pp. 49—50, cat. no. 23, Taf. 51—52.