Colossal head of Jupiter from Otricoli
Marble.
Roman copy after a Greek original from the 4th century BCE.
Inv. No. 257.Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Round Room, 3Photo by Sergey Sosnovskiy

Colossal head of Jupiter from Otricoli.

Marble.
Roman copy after a Greek original from the 4th century BCE.
Inv. No. 257.

Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Round Room, 3
(Roma, Musei Vaticani, Museo Pio-Clementino, Sala rotonda, 3).

Origin:
Found in Otricoli during excavations of 1781—1782. In 1783, the bust, neck and back of the head were restored by Giovanni Pierantoni. In 1798—1815 in Paris by the direction of Napoleon.
Description:
Roman version of a well-known Greek representation of Zeus of the 4th century B.C.

Deutsch 539. Kolossalkopf des Zeus von Otricoli (Taf. 36).

H. von den obersten Haaren zum Bartende 0,58 m. Der Marmor wird seit Visconti als lunensisch bezeichnet, doch ist das keineswegs sicher; er ist ziemlich feinkörnig, gelblich patiniert, ohne Streifen oder Flecken.

Ergänzt: die äußeren Teile des Haares r.» die obersten Haare über der Stirn, ein Stück in der Stirn 1., die äußerste l. Wange, der l. Teil des Backenbarts (alt das l. über der Stirn durch Flickstück getrennte, sonst anschließende Stück des Haares l. oben), die Haare auf der l. Seite, Nasenspitze (1. mehr erhalten), l. Oberlied fast ganz, Hinterkopf, Hals, Büste. Die Ergänzungen in verschiedenen Teilen. Die Oberfläche ist ab gewittert, z. T. verglättet.

Die fehlenden Teile, namentlich Seitenhaar und Hinterkopf, waren wohl nie in Marmor vorhanden, sondern, in einer besonders im griechisch-römischen Ägypten üblichen Technik, in Stuck ausgeführt. Die Anlage des Gesichts zeigt charakteristische Asymmetrien: der l. Brauenbogen ist von der Nase aus wagrecht geführt und tritt außen vor, der r. S.111 geht im Bogen, ist außen abgeflacht; der l. Schnurrbart ist breiter, ebenso der Kinnbart, der stärker vortritt. Die Stirnhaare streben nach l. aufwärts. Aus alledem ist eine leichte Wendung des Kopfes zu seiner L. zu erschließen.

Das Gesicht liegt in der Masse des Haares und Bartes eingesenkt, vom Seitenhaar durch tiefe schattende Furchen getrennt. Es verschmälert sich nach oben. Die Mitte der Unterstirn tritt stark vor, nach oben durch eine Querfalte, gegen die äußeren Brauen durch Einsenkungen abgesetzt. Der Mund ist geöffnet, der Schnurrbart tief unterschnitten, unten springt der Kinnbart weit vor, der selbst durch eine tiefe Mittelfurche geteilt ist. Die einzelnen Locken wieder sind kräftig im Relief, von einander abgesetzt. Den Umriß des Kopfes gibt die Ergänzung nicht ganz richtig wieder: die Haarmasse ging, der Form des Gesichtes folgend, nach unten in die Breite.

Von den Wiederholungen ist wichtig der Kopf Glypt. Ny Carlsberg 520, trotz der geringeren Arbeit, weil hier im Gegensatz zu den sonstigen Repliken das Haar mitgearbeitet und dadurch erhalten ist. Gut ist die Wiederholung in Neapel G. 296. Dagegen ist der Kopf in Villa Albani 737 (BrBr. 605) eine Umbildung mit Veränderung der Augen, wohl zu einem Unterweltsgott. Das Original hat Amelung richtig auf den Meister des Sarapis (vgl. zu 549), Bryaxis, zurückgeführt. Der Kopf des Sarapis zeigt das gleiche Verhältnis von Gesicht und Haar, auch die Asymmetrie des Schnurrbarts. Wenn das Gelocke des Bartes dort noch reicher ist, so rührt das offenbar daher, daß das Vorbild viel größere Dimensionen hatte, die nicht eine Vergrößerung der Einzellocke ungleichen Maße erlaubten; so mußte die Anzahl der Locken vermehrt werden. Ein eingehenderer stilistischer Vergleich ist wegen der geringen Qualität aller Kopien des Sarapis unmöglich. Zu vergleichen ist noch zum Seitenhaar der Kopf des Maussolos, zur Anlage des Bartes und den Asymmetrien der Kopf des Odysseus in Venedig (EA. 2519/20); vgl. Anti, R. Mus. Archeol. di Venezia 96. Die Technik der Kopien beweist nichts für die des Originals. Eher ist anzunehmen, S.112 daß an dem Ort, wo dieses stand und die Kopien angefertigt wurden, der Marmor selten war und sparsam verwendet wurde. Man könnte an Ägypten denken. Die Statue wird man sich sitzend, vielleicht vollbekleidet (wie Sarapis und Maussolos), vorzustellen haben, nach Art kleinasiatischer Götterbilder. Der Kopf ist von einer gewaltigen, unnahbaren Majestät. Diese Auffassung des Zeus liegt an sich in dem Gang der Entwicklung des 4. Jh., der Götterkönig wird nach dem Ideal des absoluten Monarchen, das sich in dieser Zeit vorbereitet, gebildet. Doch geht der Typus des Zeus von Otricoli in dieser Hinsicht über das hinaus, was die griechische Kunst gleichzeitig erstrebt: deutlich wird das im Vergleich mit dem Zeus des Eukleides (RE. Suppl. V 220). Wie der Künstler ein Halbgrieche war, so ist seine Auffassung des Gottes nicht rein griechisch, nähert sich orientalischer Vorstellung des despotischen Gottes. Der gewaltige Eindruck, den der Kopf seit seinem Bekanntwerden gemacht hat, der in einer Zeit, wo die Stilentwicklung noch nicht genügend bekannt war, an eine Nachbildung des olympischen Zeus des Phidias hat denken lassen, beruht gerade auf diesem im Grunde ungriechischen Charakter.

Die Arbeit des Kopfes von Otricoli ist großzügig, fast derb, aber nicht spät.

Gefunden bei den Ausgrabungen, die seit 1775 (Guattani, Mon. ined. 1784 Genn. I) auf Veranlassung Pius VI. in Otricoli vorgenommen wurden. Ende 1783 aufgestellt (Inschrift des Papstes auf dem Büstenfuß. Brief v. 13. Dez. 1783 bei L. Borsari, BullCom. 26, 1898, 37). Unter Napoleon in Paris.

Massi 118 Nr. 2.
Visconti, Mus. Pio-Clementino VI Taf. 1; Opere varie IV 340 Nr. 16.
Piroli-Piranesi I Taf. 2.
Bouillon, Mus. des Antiques Taf. 65 r.
Hirt, Bilderbuch Taf. 2, 1.
Meyer zu Winckelmann, Werke (Donauösch.) IV 125.
Zoega, Welckers Zeitschr. I 452.
Pistolesi V Taf. 103 r. Nr. 1148.
Gerhard-Platner 225 Nr. 3.
Braun, Vorschule der Kunstmyth. 7 Taf. 7/8; Ruinen und Museen 414 Nr. 136.
Burckhardt, Cicerone 419 b.
E. Petersen, Die Kunst des Phidias 386; Vom alten Rom4 164 Abb. 129.
Overbeck, Kunstmythologie II 74 Nr. 1; 569 Anm. 81; Atlas II 1/2.
Conze, Heroen- und Göttergestalten 8 Taf. 3, 1.
S.113 Kekule, Über d. Entstehung d. Götterideale 20.
Mitchell, Hist. of anc. sculpture 305.
Friederichs-Wolters, Bausteine 1511.
Baumeister, Denkmäler III 1317 Abb. 1461.
BrBr. 130.
Brunn, Griech. Götterideale 73 ff. 98 ff.
Reber-Bayersdorfer, Klass. Skulpturenschatz 458.
Furtwängler, Meisterwerke 369 f. 577 f.; AbhMünch. XX 552.
Furtwängler-Urlichs, Denkmäler, Handausgabe3 Taf. 27.
Collignon-Baumgarten, Gesch. d. griech. Plastik II 391 Abb. 186.
Müller-Wieseler, Denkmäler4 II Taf. 3, 3.
v. Sybel, Weltgesch. d. Kunst2 291 Abb. S. 355.
Reinach, Rec. de Têtes antiques 194.
Amelung, RA. II, 1903, 198 ff.; Ansonia 3, 1908, 115; Mod. Cicerone2 I 2, 118.
Klein, Gesch. d. griech. Kunst II 357.
Sieveking, Text zu BrBr. 605.
Helbig3 288.
Winter, KiB2 309, 1; Das Museum V Taf. 46.
Springer-Wolters, Kunstgeschichte I12 481.
Poulsen, La Coll. Ustinow 15.
Dickins, Hellenist. Sculpt. 23.
Lippold, Festschr. Arndt 123.
Ducati, L’arte classica2 429 Abb. 534.
Watzinger, Sammlung v. Sieglin I B, 71.
Löwy, Belvedere 8, 1925, Heft 37, 34 Abb. 8.
Johnson, Lysippos 140. 204 Taf. 22.
C. Marchetti-Longhi, MemAccPont. Ser. III, V, 153 Abb. 17.
Orsi, Magna Grecia 1932, 147.

Phot.:
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Al. 6581 (desgl.).
And. 1387 (halbr.); a. 1314.
Mosc. 426 (f.), 426 A (l. Pr.).
Inalt. 801; 1919.
Brogi 4134.
Sommer 1795.

Form: Malpieri 42. München 296. Gerber 1704.

Abg.: Berlin, München usw.

Georg Lippold (1936)

Italiano SR 3. Testa colossale dello “Zeus di Otricoli” (figg. 40 e 41)

Venne ritrovato ad Otricoli in occasione degli scavi degli anni 1781—1782. Nel 1783 fu restaurato da Giovanni Pierantoni: il busto, il collo e la parte posteriore del capo sono appunto moderni, come del resto sono integrati col restauro anche altri inserti minori. Nel 1786 un calco della scultura fu acquistato dal Goethe, innamoratosi dell’opera («si trova ora di fronte al mio letto, in bella luce, in modo che io posso subito rivolgergli la mia preghiera mattutina»); tra il 1798 ed il 1815 fu trasferito a Parigi per volere di Napoleone. Si tratta della testa di un acrolito (cfr. nel glossario) che forse costituiva la statua di culto del Capitolium di Otricoli. Il grande ovale del volto è caratterizzato dal tono classicheggiante degli occhi (piuttosto infossati) e del naso, segnati però da “spigoli vivi”, che contrastano con la maggior morbidezza della bocca carnosa. Intorno alla fronte spaziosa (solcata da una profonda ruga) ed alle tempie la capigliatura si diparte quasi a raggiera, con ampie, lunghe e dense ciocche, che si sovrappongono con irregolarità e colorismo; la barba, pur fluente, è invece più ordinata e simmetrica. La grande statua di Zeus doveva essere seduta, leggermente piegata in avanti e panneggiata da un ampio manto che cadeva dalla sua spalla sinistra; l’atteggiamento è pensoso e, pur emanando una grande maestà, non ha il tono severo e sereno dello Zeus di Olimpia di Fidia, che qualche studioso ritiene costituisca il suo lontano prototipo, mutuato poi dal simulacro di Giove Capitolino. Pur riconoscendo nella testa di Giove l’ispirazione ad un modello greco del IV sec. a. C., come la simile della Ny Carlsberg Glyptotek di Copenhagen (n° 520), da tempo si dubita però che questo fosse opera del noto scultore Bryaxis e non vi sono neanche dati sufficienti che possano attestare che la scultura invece sia la copia di un lavoro di Apollonio, l’artista neoattico — da taluni erroneamente identificato con l’omonimo autore del “Torso del Belvedere” (SM 26) — che dopo l’incendio dell’83 a. C. del Tempio di Giove Capitolino rifece il simulacro del dio (cfr. SdB 77). Alcune particolarità tecniche — quali l’inserimento di elementi lavorati a parte — hanno fatto ritenere l’opera un lavoro eseguito in Egitto, ma questa idea è certamente influenzata anche dalla vecchia teoria che vi riconosceva una copia della statua di culto del Serapeo di Alessandria (cfr. SR 15); ad ogni modo è probabile che il lavoro vada attribuito all’ultimo ellenismo e che si tratti quindi di una copia romana della seconda metà del I sec. a. C. (per alcuni, invece, è di età claudia) ispirata ad un originale greco della seconda metà del IV sec. a. C.

Inv. 257;
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Giandomenico Spinola (1999)
Credits:
(сс) 2005. Photo: Sergey Sosnovskiy (CC BY-SA 4.0).
© 1936. Description (1): G. Lippold, Die Skulpturen des Vatikanischen Museums, III 1, Berlin 1936. S. 110, Nr. 539.
© 1999. Description (2): G. Spinola. Guide cataloghi Musei Vaticani, 4. Il Museo Pio Clementino, 2. Città del Vaticano, Roma, 1999. P. 246, 248, cat. no. SR 3.
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