Statue of Terpsichore
The head is ancient but does not belong to the statue.
Marble.
Roman work of the 2nd century.
Inv. No. 308.Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Room of the Muses, 14Photo by Sergey Sosnovskiy

Statue of Terpsichore.

The head is ancient but does not belong to the statue.
Marble.
Roman work of the 2nd century.
Inv. No. 308.

Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Room of the Muses, 14
(Roma, Musei Vaticani, Museo Pio-Clementino, Sala delle muse, 14).

Origin:
From the “Villa di Cassio” near Tivoli, 1744.
Description:

Italiano 14. Statua della musa Tersicore con testa non pertinente (fig. 34)

Sul ritrovamento e la vendita della statua cfr. SM 7; tra il 1777 ed il 1778 venne restaurata da Gaspare Sibilla (parte degli arti, della cetra e dei seni) e tra il 1798 ed il 1815 venne trasferita a Parigi da Napoleone. La testa — antica ma non pertinente — nel 1779 venne integrata dal Tenti della corona e delle ciocche sulle spalle e forse corrisponde a quella comprata da Angelo Toni l’anno precedente. Tersicore — vestita di chitone e di himation — è seduta su di una roccia ed è colta nell’atto di suonare la cetra; la presente replica, di età adrianea, si ispira certamente ad un prototipo greco orientale (rodio?) del II sec. a. C. Il recente rinvenimento di una replica della prima metà del I sec. d. C. nella Domus Aurea (cfr. Arciprete, in bibl., pp. 67—72) contribuisce a far cadere l’ipotesi della Türr (in bibl.), che riteneva l’opera un prototipo creato in età adrianea. La testa, integrata e non pertinente, sembra però coerente al modello, risultando una replica — all’incirca coeva al corpo — forse di una delle muse del noto gruppo ellenistico (metà del II sec. a. C.) attribuito allo scultore Philiskos di Rodi (cfr. GS 53).

Giandomenico Spinola (1999)

Inv. 308;
G. Lippold, Die Skulpturen des Vatikanischen Museums, III 1, Berlin 1936, p. 65 n° 517 tavv. 7 e 9 (cfr. G. Lippold, Die Skulpturen des Vatikanischen Museums, Berlin 1956, p. 312 n° 47 tav. 139);
Lippold, Handbuch p. 302;
W. Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom, I, (4a ed.), Tübingen 1963, 84;
K. M. Türr, Eine Museengruppe hadrianischer Zeit. Die sogenannten Thespiaden, Berlin 1971 (Mon. Artis Rom. X), pp. 21—23 e 65 n° 1 tav. 13;
F. Ghedini, in ASAtene, 63, 1985, p. 161;
C. Pietrangeli, La provenienza delle sculture dei Musei Vaticani, in Bollettino dei Monumenti, Musei e Gallerie Pontificie, VII, 1987, pp. 115—149: p. 127 n° 517;
R. Neudecker, Die Skulpturen-ausstattung römischer Villen in Italien, Mainz am Rhein 1988, p. 230 n° 66, 5;
G. Arciprete, in BollArch, 9, 1991, pp. 68 e 70;
L. Faedo, LIMC VII, p. 999 n° 240;
J. Lancha, LIMC VII, p. 1021 n° 80;
A.-M. Leander Touati, Ancient Sculptures in the Royal Museum. The Eighteenth-Century Collection in Stockholm, I, Stockholm 1998, p. 133 nota 13.
Sulla testa cfr. B. Palma, in MNR, I/6, p. 59.

Deutsch 517. Statue einer Muse (‘Terpsichore’) (Taf. 7 u. 9)

H. 1,39 m. Marmor des Körpers feinkörnig (pentelisch), durch Putzen weißer als bei anderen Statuen der Gruppe, der des Kopfes heller.

Ergänzt: der ganze Kranz, Stück im Haar über dem r. Ohr (Gips), vorderer Teil der Nase, Schulterlocken, Enden der Haare darüber und hinten herum (Haarknoten alt), Hals, Lockenenden auf den Schultern, Knöpfe auf den Schultern mit Gewand darum, Spitzen beider Brüste, Mittelfalte zwischen den Brüsten, r. Arm von Mitte des Oberarms an, l. Unterarm, soweit nackt, mit Hand, vorderes Horn der Leier und Oberteil des hinteren mit Stütze, Stück im l. Knie außen, einzelne Faltenrücken, fast der ganze l. Fuß mit Gewandrand. Unbedeutende Bestoßungen.

Abgearbeitet die Schläfenlöckchen. Das Ganze stark geputzt, besonders auch das Gesicht.

S.66 Der untere Teil der Plinthe war eingelassen, er tritt teilweise zurück gegen den oberen; dieser ist als Felsgrund gebildet; Fuß und Gewand sind gegen ihn durch eine Rille abgesetzt (vgl. 503 usw.).

Die Muse trägt einen Unterchiton mit Knopfärmeln, einen Oberchiton mit (richtig ergänzten) Schulterknöpfen, der von einem bandartigen Gürtel mit Knoten (die Enden abgesetzt, wohl als Fransen gedacht) zusammengehalten ist, und um den Unterkörper einen Mantel, der vom von r. her über die Beine gelegt ist, wobei sich der obere Teil zusammenrollt; an der l. Seite sind zwei Ecken mit Quasten sichtbar. Vom Rücken her fällt ein anderer Teil über den l. Oberarm. Enganliegende Schuhe, durch die die Zehen sich abzeichnen, mit abgesetzten Sohlen. Der Sitz ist wieder als Fels gebildet. Derl. Fuß ist vor- und etwas höher aufgesetzt, der Oberkörper ist aufrecht, die l. Schulter gehoben, der r. Arm griff über die Brust zu der von der L. gehaltenen Schildkrötenleier; auf deren mittlerer Spitze zwei Ansätze, offenbar von den Fingern der r. Hand (vgl. die Replik Gal. d. Cand.).

Der Kopf war, im Gegensatz zu den übrigen Gliedern der Gruppe, mit der Statue aus einem Stück gearbeitet, wie der erhaltene nackte Teil des Bruststücks beweist. Er war zu seiner L. gewendet. Der jetzt aufgesetzte Kopf gehört nicht zu (vgl. u.).

Von den Repliken ist die wichtigste die Statuette der Gal. d. Cand. 182, weil sie den antiken Kopf hat; dieser ist Wiederholung des der Muse Nr. 505 aufgesetzten, der aber, obwohl wahrscheinlich mit der Gruppe gefunden, schwerlich der unseres Exemplars ist (vgl. o. S. 35). Die übrigen Repliken lehren wenig: es sind Madrid H. 52 und 53 (EA. 1562 und 1563, an letzterer die Leier erhalten, etwas abweichend) und Oxford M. 31 (Clarac, Musée 519, 1063 a). Eine ganz umstilisierte und verdorbene Replik ist auch wohl Ermitage K. 323. Die Leier genügt nicht, um die traditionelle Benennung zu rechtfertigen. Die Hauptansicht der Statue ist von der Vorderseite, wo der Querwulst des Mantels stark zur Wirkung kommt, doch ist auch die Ansicht von S.67 der L. der Statue, zu der der Oberkörper gedreht ist und wo die Falten besonders reich sind, hervorgehoben.

Der aufgesetzte Kopf (Kinn-Scheitel 0,21—0,22 m) hat gleichmäßig vom Scheitel ausgehendes Haar, hinten mit Knoten. Seine Wendung ist nicht sicher zu bestimmen (der Mund ist l. breiter als r.). Das Haar ist seitlich stark gebohrt. Der Kopf zeigt allgemein den Stil der Mitte des 4. Jh. Eine nähere Bestimmung ist nicht möglich.

Für Stil, Herkunft usw. vgl. u. Inschrift Pius VI. an der Plinthe r.

Visconti, Mus. Pio-Clementino I Taf. 21 (ed. Rom); Taf. 20 (ed. Mil.); Opere varie IV 441 Nr. 307.
Massi 186 Nr. 43.
Zoega, Welckers Zeitschr. 318.
Piroli-Piranesi, Musée Napoléon I Taf. 33.
Bouillon, Musée des antiques I 38.
Hirt, Bilderbuch Taf. 29, 8.
Pistoiesi V Taf. 93 l. Nr. 1119.
Clarac, Musée 517, 1056.
Gerhard-Platner 216 Nr. 18.
Braun, Ruinen u. Museen 388 V.
Bie, Die Musen 63; ML. II 3279 Abb. 11 d.
Amelung, Basis 39.
Helbig3 265.

Phot.:
Inst. Neg. 1401 (Kopf von halbr.).
Al. 6618; 6621 (mit 515/6).
And. 1420; 2251 (Kopf von halbr.); a. 1366.
Mosc. 416.
Inalt. 825 (St.); 1943 (K. r. Pr.).
Brogi 8325.
Sommer 3420; 1758 (mit 515/6).

Abg.: München, Kunstakademie.

Die sieben Musenstatuen Nr. 499, 503, 505, 508, 511, 515, 517 und der Apoll Nr. 516 wurden Ende 1774 zusammen mit der Athena Mus. Chiar. 354, dem ‘Somnus’ Gal. d. Cand. 149 A, dem liegenden Jüngling Gal. d. St. 397, einer Replik des ‘Periboetos’ (wo?), einer Hygieia (?, Chiaram. 83?), einer Gruppe von Silen und Bacchantin (Br. Mus. 1658), dem Torso einer weiblichen Gewandstatue (wo?) und einer Anzahl Hermen (vgl. zu 531) gefunden bei einer Ausgrabung des Domenico de Angelis auf dem Grundstück des G. A. De Mattias in der Contrada Carciano, südlich von Tivoli, wo man die Villa des M. Brutus, Vaters des Redners ansetzt (nicht in der nördlich davon gelegenen ‘Villa des Cassius’). Erst bei Fortsetzung der Grabung wurde die ‘Urania’ Gal. d. St. 270 und Statuen ägyptischen Stils (wo?) gefunden. Die Statuen waren angeblich abwechselnd mit den Hennen aufgestellt. Die Musen wurden am 9. Mai 1775 in den Vatican geschickt. Unter Napoleon waren die Statuen in Paris.

S.68 Briefe v. 1775 bei L. Borsari, BulICom. 26, 1898, 33 f.
Briefe, erwähnt von Lanciani, RendLinc. 1897, 6 ff.
Antologia Romana I, 1775, Febraio, 269 f.
Cabral del Re, Delle Ville … di Tivoli (1779) 165.
Visconti, Mus. Pio-Clementino I 13 (Rom); 93 (Mil.).; Opere varie II 441 f.
Bulgarini, Notizie storiche intorno alla città di Tivoli 109. 118.
Benndorf u. Schöne, Ant. Bildw. des lateran. Museums 84.
Helbig3 I S. 171.
Ashby, BSR. III 191 ff.; La Via Tiburtina (Atti e Mem. della Soc. Tiburtina di Storia e d’Arte II—VIII) 168. 176 ff.

Die Musen gehören auch nach Material und Arbeit zusammen. Die Köpfe waren aus feinerem Marmor eingesetzt, außer bei Nr. 517. Die Rückseiten sind vernachlässigt. Die Plinthen waren eingelassen, auch bei den Sitzenden, wo die Plinthenoberfläche als Felsboden gebildet ist. Auch stilistisch bilden die Musen eine Einheit. Sie gehören zu einer Gruppe, von der auch in andern Fällen mehrere Glieder in Kopien zusammen gefunden sind, doch ist die vaticanische Serie die vollständigste. Die ursprüngliche Zusammengehörigkeit, die stilistische Übereinstimmung ist für oberflächliche Betrachtung nicht so leicht kenntlich, weil der Künstler die einzelnen Musen verschieden zu charakterisieren und äußerlich in Tracht, Haltung, Drapierung möglichst zu differenzieren gewußt hat. Gemeinsame Züge sind die Proportion mit dem hochsitzenden Gürtel, die zierlichen Köpfe, das Verhältnis der sehr real stofflichen, als wirklich übergezogen wirkenden Gewänder zum Körper, einzelnes wie die Falten an den Brüsten usw. Während Visconti die Gruppe auf die Musen des Philiskos zurückführen wollte, Amelung früher an die ‘Thespiaden des Praxiteles’ (die so in der Überlieferung nicht vorkommen) gedacht hat, hat er zuletzt die zeitliche Ansetzung richtig gegeben: etwa eine Generation nach Praxiteles. Man vergleiche etwa die frühpraxitelisch ponderierte Muse der Basis von Mantinea (Athen NM. 216 Mitte) und die spätpraxitelisch rhythmisierte kleine Herculanerin mit der lysippischen ‘Leichtigkeit’ der Polyhymnia; die Thaleia mit der Sitzenden von Mantinea und der ‘Nymphe’ Belv. 7. Die Vereinheitlichung der Faltenzüge bei der ‘Polyhymnia’, die Spannungen des Stoffes an ihrem r. Arm, die Mantelwülste bei 511 und 517 weisen auf die Kunst S.69 des 3. Jh. Der Künstler läßt sich vorläufig nicht bestimmen. Das Material war eher Bronze als Marmor.

Zur Gruppe gehört offenbar noch eine nur in einem fragmentierten Exemplar erhaltene Sitzende (Thermenmus. Lud. Sehr. Nr. 2). Ob noch eine neunte Muse vorhanden war oder ob es, wie für Athen bezeugt ist (Gruppe, Griech. Mythol. 1077 Anm. 1 Nr. 5) nur acht waren, ist fraglich. Die von Amelung dazu gerechnete mit dem Fell (vgl. unten Croce Greca 571) stammt wohl aus derselben Zeit, hat auch manche Verwandtschaft, aber doch wohl einen andern Charakter. Spätere Erfindungen sind offenbar die mit der Madrider Wiederholung der Gruppe zusammengestellten Musen EA. 1558 und 1568. Sicher nicht zugehörig ist der mit unseren Kopien zusammen gefundene Apoll (Nr. 516). Auch einzelne Köpfe hat man, ohne sichere Begründung, der Gruppe zugewiesen, so Glypt. Ny Carlsberg 327(Arndt, La Gl. N. C. 144).

Äußerlich durch Attribut bestimmt charakterisiert ist nur die ‘Melpomene’ Nr. 499, wohl auch die Muse der Komödie (503), deren Maske ausgezeichnet zur Komposition paßt. Andere haben nach alter Art Musikinstrumente (511. 517). Die Attribute wechseln z. T. in den Kopien (vgl. zu 503. 505), daher ist die Schreibtafel bei 515 nicht für das Original gesichert. Ohne Attribut ist die ‘Polyhymnia’ 508. Die ursprüngliche Komposition ist kaum wiederzugewinnen. Die Felsplinthen der Sitzenden, der Fels als Stütze von 499 weisen vielleicht wie bei den gleichzeitigen Niobiden auf einen gemeinsamen Felsboden. Auch die Musen können auf verschiedenem Niveau gestanden haben. Einzelne Figuren sind sichtlich nach einer Seite ‘offen’ (503. 517), was auf ihre Stellung innerhalb der Gruppe deutet. Eine strenge Symmetrie, etwa mit je einer stehenden zwischen zwei Sitzenden wäre wohl zu unlebendig für die Zeit. Die Kopien waren nach dem dekorativen Geschmack der römischen Zeit in Nischen aufgestellt. Sie sind anscheinend attische Arbeit, trotz der Frische der (meist verkannten) Ausführung vielleicht erst aus dem 2. Jh. n. Chr. Die Originalgruppe stand wohl noch damals im griechischen Osten.

S.70 Burckhardt, Cicerone 459 b.
Amelung, Basis des Praxiteles 31 ff.; bei Helbig3 171 ff. und Nachtr. II 470.
Klein, Praxiteles 227 Anm. 1.
W. Riezler u. Sieveking, MJb. III 4; VI 8.
Arndt, EA. VI 14 ff.
L. Kjellberg, Tidskrift för Konstvetenskap 1920, 46.
Lippold, RM. 33, 1918, 92; Kopien 169.
Hekler, AA. 1928, 260.
Lawrence, Later Greek Sculpture 17. 107.
Horn, RM. Erg.-H. 2, 15 Anm. 3.
M. Mayer, PhW. 1932, 783; RE. XVI 740 f.
Rizzo, Prassitele 98.
Neugebauer, DLZ. 54, 1933, 1664 (Wiederholung in Catania).
Weiteres zu den einzelnen Statuen.


Georg Lippold (1936)
Credits:
(сс) 2006. Photo: Sergey Sosnovskiy (CC BY-SA 4.0).
Text: museum inscription to the sculpture.
© 1999. Description (1): G. Spinola. Guide cataloghi Musei Vaticani, 4. Il Museo Pio Clementino, 2. Città del Vaticano, Roma, 1999. P. 200—201, cat. no. SM 14.
© 1936. Description (2): G. Lippold, Die Skulpturen des Vatikanischen Museums, III 1, Berlin 1936, S. 65—70, Nr. 517.
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