Statue of Juno Sospita
Marble.
2nd century.
Parts of the face, of the arms with attributes and of the legs with the feet and a the snake were restored by Giovanni Pierantoni in the late 18th century.
Inv. No. 241.Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Round Room, 19Photo by Sergey Sosnovskiy

Statue of Juno Sospita.

Marble.
2nd century.
Parts of the face, of the arms with attributes and of the legs with the feet and a the snake were restored by Giovanni Pierantoni in the late 18th century.
Inv. No. 241.

Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Round Room, 19
(Roma, Musei Vaticani, Museo Pio-Clementino, Sala rotonda, 19).

Origin:
From the Mattei collection. Acquired by Museums in 1782 and immediately restored by Pierantoni.
Description:

Deutsch 552. Kolossalstatue der Juno Sospita

H. 3,05 m. Marmor feinkörnig, am Kopf mit rötlichen Flecken, am Körper grauweiß mit schwärzlichen Adern; die Unterschiede beruhen auf der Verwitterung, der Marmor ist offenbar der gleiche.

Ergänzt: Stück im Haar r. über der Stirn, Stück im Haar l., vor dem Fell-Lappen, Ränder des Diadems großenteils (Form gesichert), Stück in Stirn l. (Haar darüber alt), Nase, Mitte der Wangen, Mund mit Kinn, beide Ohrläppchen, Hörner, Ränder des Fells auf dem Kopf (Kern mit Hälfte der Ohren und Augen alt, ebenso Hörneransätze), Fellrand beiderseits des Kopfes, soweit frei; Ränder des Fells auf der l. (nur der unmittelbar aufliegende Teil alt) und der r. Schulter (Fell bis auf den äußeren Rand alt), freier Teil des von der l. Schulter vorn herabfallenden Gewandes, r. Arm, l. Arm von über der Hälfte des Oberarms, großes Stück außen in dessen oberem Teil, von den auf den Brustknoten zulaufenden Falten die Ränder der äußeren beiderseits, die innere l. Falte ganz, der äußere Rand der r. (der Knoten alt), die vom Knoten herabhängenden Tierfüße, die Ränder des Fells, zwischen ihnen Stücke im Gürtel, die von der Gürtelschleife (die alt ist) nach unten auseinandergehenden Fellränder (r. z. T. alt); von den Bändern der Gürtelschleife am r. Stücke in den Rändern, Quaste, vom l. der obere freie Teil, Ränder weiter unten, Quaste, die durch den Gürtel durchgesteckten Schleifen fast ganz, die seitlich herabgehenden Fellstücke mit den Klauen, soweit frei und noch ein Stück darüber, Fellränder hinten samt dem herabhängenden Ziegenschwanz, Mittelfalte zwischen den Beinen, Füße mit unterstem Teil bis zum Rand des Obergewandes (dieser über l. Fuß hinten zum großen Teil und r. vom r. Fuß alt, ebenso der Chiton hinter der vorderen Mittelfalte des Obergewandes und hinten unter dessen Rand alt), Stamm, Schlange, Plinthe.

Gebrochen war der Kopf in mehrere Stücke, der Hals unter dem Kinn; die Statue war in Gürtelhöhe und in Schamhöhe quer durchgebrochen (an den Brüchen Flickstücke; großes l. hinten unter dem Gürtel, verschiedene senkrechte Verklammerungsstücke). Auf l. Schulter runder Flicken zur Befestigung des Armes. Daß, wie Visconti behauptet, die Statue aus verschiedenen Stücken gearbeitet gewesen sei, erscheint nach dem jetzigen Zu stand unwahrscheinlich. Die Augen übergangen.

Die Ergänzungen sind im wesentlichen richtig. Die Göttin trägt einen feingefältelten Unterchiton, darüber einen zweiten kürzeren Chiton, zu dem wohl der am Hals sichtbare Rand mit breiter Queder gehört, ebenso die Gewandstücke an den Schultern. Ein Ziegenfell ist um den Körper genommen und von einem breiten, vorn mit Schleife gebundenen Band zusammengehalten; die Vorderklauen sind zwischen den Brüsten verknotet, die Hinterklauen hingen neben den Oberschenkeln herab; das Kopfstück ist über den Kopf der Göttin, den ein Diadem schmückt, gezogen. Der Kopf ist frontal. Die Haare sind in starken Wellen zur Seite gestrichen. Der r. Arm war, wohl mit Lanze, erhoben, der l. (mit ausgebogtem Schild) gesenkt. Der l. Fuß ist in archaischer Weise mit durchgedrücktem Knie vorgesetzt, der Oberchiton legt sich an die Beine an, zwischen ihnen ist eine (zu sehr bewegt ergänzte) starke Mittelfalte vorgezogen: Die Statue zeigt ein sehr wenig konsequent durchgeführtes Archaisieren. Ganz unberührt davon ist der Kopf, der sich an klassische Vorbilder vom Ende des 5. Jh. anschließt. Das Ziegenfell gibt die Deutung auf Juno Sospita von Lanuvium, die auf Münzen ähnlich vorkommt. Die Statue ahmt ein archaisches Idol dieser Göttin nach, bzw. ein in der Zeit des aus Lanuvium stammenden Antoninus Pius danach neu geschaffenes Kultbild. Die Ausführung gehört erst der Zeit Marc Aurels an; zwischen den starken Bohrgängen der Haare sind Stege stehen gelassen. Die Augen waren wohl auch ursprünglich glatt. Hinter den Ohren und hinter dem Diadem ist das Haar nicht ausgearbeitet.

Die Statue stand zu Winckelmanns Zeiten (1767) im Hof des Palazzo Paganica in Rom. Die Vermutung, sie stamme vom Palatin, ist ganz vage, zumal ein Tempel der Göttin dort anscheinend gar nicht bestanden hat (Wissowa, Rel. u. Kultus2 188 Anm. 9). Erworben unter Pius VI. (Inschr. an der Basis) vor 1784.

Georg Lippold (1936)
Literature:
Winckelmann, Anm. z. Gesch. d. Kunst 72; Mon. ined. p. 15; Werke (Donauösch.) IV 357; VII 302. 410.
Fea zu Winckelmann, Werke (Donauösch.) III 223 Anm. 4.
Visconti, Mus. Pio-Clementino II Taf. 21.
Massi 122 Nr. 15.
Zoega, Welckers Zeitschr. I 338.
Hirt, Bilderbuch I 2, 8.
Pistolesi V Taf. 108 Nr. 1179.
Gerhard-Platner 229 Nr. 20.
Clarac, Musée 418, 731.
O. Müller, Handb.3 § 353 Anm. 3.
Müller-Wieseler, Denkm.4 II 122 Taf. 11, 2.
Braun, Ruinen u. Museen 425 Nr. 20.
Burckhardt, Cicerone 426.
Conze, Heroen- u. Göttergest. 9 Taf. 5.
Overbeck, Kunstmyth. III 161 f. Taf. 10, 36.
Preller-Jordan, Röm. Mythol.3 I 277 Anm. 1.
Baumeister, Denkmäler I 763 Abb. 818.
J. Vogel, ML. II 606.
Arndt zu EA. 248/9.
Hirth, Formenschatz 1902 Nr. 38.
Della Seta, Religione e arte figurata 190 Abb. 147; I Monumenti dell’antichità classica 140.
Helbig3 301.
Bulle, AbhMünch. XXX 2, 28 Taf. 52.
E. H. Douglas, JRS. 3, 1913, 62.
G. Bendinelli, MonAnt. 27, 318.
L. Du Jardin, RendAccPont. Ser. III, VII 149.
A. Galieti, BullCom. 56, 1928, 246.
V. Müller, RE. Suppl. V 510.
Strong, Art in ancient Rome (1929) II 122 Abb. 429.
Ducati, Pontische Vasen 15 Anm. 53.
Enciclopedia Italiana XVII 329.

Phot.: Al. 6588. And. 1392; a. 1321. Mosc. 2224. Inalt. 806; 2514 (St.); 1981 (K. halbl.). Brogi 4079. Sommer 1763. Parker 2602.
Credits:
(сс) 2006. Photo: Sergey Sosnovskiy (CC BY-SA 4.0).
© 1936. Description, bibliography: G. Lippold, Die Skulpturen des Vatikanischen Museums, III 1, Berlin 1936. S. 142—144, Nr. 552.
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