Scenae: Tragödie

1465. P. Casa dei Dioscuri (V). Museo nazionale in Neapel. B. 0,49. H. 0,54.

Eine unbärtige bräunliche Maske, vielleicht eine Wärterin , in gegürtetem längärmeligem, bis über die Kniee reichendem, grünlichem Chiton, einen kurzen weissen Mantel über der Brust, steht da, in der R. einen Krug, und streckt die L., wie begütigend oder ermahnend, zu einer davorstehenden weiblichen Maske aus. Letztere ist mit einem langärmeligen hellvioletten Chiton bekleidet, welcher unten mit einem grünen Saume versehen ist; ein weisser Mantel ist über ihre l. Schulter geschlagen und um ihre Hüften gegürtet. In leidenschaftlichem Gespräche mit der gegenüberstehenden Figur erhebt sie, wie betheuernd, die R. In ihrer L. gewahrt man ein Wickelkind, welches den Gegenstand des Gespräches zu bilden scheint. Beide Figuren tragen Kothurne¹ und hohen Onkos. O. Jahn dachte an eine Scene aus einer den Augemythos behandelnden Tragödie und vermuthete, es handle sich um die Verbergung des Telephosknaben.

Real Museo Borbonico I—XVI Nap. 1824—1857: I, 21.
Pompeiana: the topography, edifices and ornaments of Pompeii, the result of excavations since 1819. By Sir William Gell I. II. London 1832: II, 75 p. 45.
Wieseler Theatergeb. VIII. 12 p. 51.
Bulletino dell’ Jnstituto di corrispondenza archeologica, 1829 p. 24.
Relazione degli scavi im Museo Borbonico; findet sich in der Regel am Ende des betreffenden Bandes gedruckt, V p. 16.
Vgl. O. Jahn Telephos und Troilos p. 52 Anm. 55.