Marble.
Last quarter of the 1st century BCE. Inv. No. 592.Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Gallery of the Busts, 4Photo by Sergey Sosnovskiy
Group of Gratidia M. L. Chrite and M. Gratidius Libanus (so-called Cato and Portia).
Marble.
Last quarter of the 1st century BCE.
Rome, Vatican Museums, Pius-Clementine Museum, Gallery of the Busts, 4
(Roma, Musei Vaticani, Museo Pio-Clementino, Sala dei busti, 4).
388. Bildnisgruppe eines römischen Ehepaares (Taf. 65).
H. 0,68 m. Br. 0,90 m. T. 0,28 m. Kleinkrystallinischer weifser Marmor.
Ergänzt an dem Mann ein grofser Teil der Gewandung unter der r. Brust, kleine Flicken unter der l. Hand und sonst; an der Frau der r. Ellenbogen und ein Stück vom Rand des r. Ohrs; an beiden fast der ganze untere Rand der Gewandung; dann die Basisplatte vorne ganz, l. halb und r. ganz. Ausgebrochen war in verschiedenen Stücken die l. Schulter des Mannes und das Gewand auf seinem l. Unterarm. Bestofsen der Rand des l. Ohrs am Mann. An einzelnen Stellen überarbeitet. Die Fleischteile sind fast in ganzer Ausdehnung modern poliert.
Die beiden Brustbilder — das des Mannes rechts, links das der Frau — sind bis zum Nabel ausgeführt. Beide wenden sich nur wenig einander zu, und die Köpfe blicken unbeteiligt ins Weite. Der Mann trägt Tunica und Toga, diese nach der im Beginn der Kaiserzeit herrschenden Mode; er fafst ihren Rand mit der vor die l. Brust erhobenen L., an deren kleinem Finger er den Siegelring trägt. Er hat ältliche faltenreiche Züge, ist bartlos und trägt das ziemlich kurzgehaltene Haar nach vorn gekämmt; die Brauen sind plastisch wiedergegeben. Die Frau ist tief in den Mantel gehüllt, sodafs von ihrer Tunica nur der Teil vor der Brust sichtbar wird. Der gebogene r. Arm ist fafst ganz bedeckt; nur die Hand ragt über den Mantelrand heraus; sie wird von der R. des Mannes am Gelenk gefafst. Die L. der Frau, an der wir zwei Ringe bemerken, einen am vordersten Gliede des Zeigefingers und einen am Goldfinger, ruht rückwärts auf der r. Schulter des Mannes (die beiden beringten Hände sind abgebildet als Fig. 63 auf den Tafeln zur Donaueschinger Ausgabe von Winckelmanns sämtlichen Werken). Die Frau trägt eine Frisur, wie wir sie von den Porträts der Antonia, der Gattin des älteren Drusus, und der Agrippina, der Gattin des Germanicus, kennen (Bernoulli a. unten a. O. II I Münztafel XXXIII 10—
Venuti-Amaduzzi Monumenta Matthaeiana II Taf. XXXIV 1; Massi Indicazione antiquaria (1792) S. 78 Nr. LXIII; Visconti Museo Pio-Clementino I S. 237 Anm.; VII Taf. XXV; ders. Opere varie IV S. 348 Nr. 125; Piroli-Petit Radel Musée Napoléon IV Taf. XXXVIII; Meyer bei Winckelmann Donaueschinger Ausgabe d. sämtl. Werke IV S. 395 Anm. 1; Pistolesi V Taf. XLVII; Fea Nuova descrizione S. 106; Gerhard-Platner S.187 Nr. 42; Braun Ruinen und Museen Roms S. 358 Nr. 103; Duruy Histoire des Romains III S. 413; Bernoulli Röm. Ikonographie I S. 186; Brunn-Bruckmann Denkmäler griech. u. röm. Skulptur Nr. 267; Arndt-Bruckmann Griech. und röm. Porträts Nr. 210; Helbig Nr. 240; Reber-Bayersdorfer Klass. Skulpturenschatz Taf. 13.
S.574 Photographie Alinari 6602 (2); Anderson 1333 (2); 2218; Compagnia rotografìca 882.
L 19. Relief der Gratidii Taf. 103b. d; 104a. b; 105a
Rom, Musei Vaticani, Museo Pio Clementino, Sala dei Busti 388. Inv. 592
Seit ca. 1580 erwähnt. Zunächst im Garten des Kardinals Alessandro dei Medici, dann Villa Mattei. Seit 1770 im Vatikan.
Marmor. H 0,68; B 0,90; T 0,28; H Kinn — Scheitel 0,22.
Die beiden Büsten sind sehr gut erhalten. Der vordere Teil der Standfläche und der Ansatz der Gewänder ist z. T. in Marmor, z. T. in Gips ergänzt. Auf der linken Schulter des Mannes sind einige Stücke der Toga eingesetzt. Die Rückseite der Köpfe ist vor allem bei Gratidia nur kursorisch ausgearbeitet, die Rückseite der Körper dagegen sogar poliert. Farbreste finden sich in den Augen und auf dem Haar.
Die beiden Figuren sind stets als freistehende Büsten bezeichnet worden, die vielleicht in eine Nische gestellt gewesen seien. Eine deutlich erkennbare Naht auf den Schultern des Mannes und der Handwurzel der Frau, die auch an den Hinterköpfen sichtbar ist, am Gewand der Frau aber weniger gut zu erkennen, scheint mir jedoch ein eindeutiges Indiz dafür zu sein, daß erst Restauratoren aus einem sehr tiefen Relief (vgl. etwa L 20)1 gleichzeitig mit einer gründlichen Reinigung die rundplastische Form geschaffen haben. Dazu paßt auch die Beschreibung des Anonymus im Codex Barberinius: »due nobilissimi busti di mezzo rilievo«.
Amelung, Vat. Kat. II 572 ff. Nr. 388 Taf. 65 (mit älterer Literatur);
MonMatt II, 48 f. Taf. 34, 1;
BrBr 267;
ABr 210;
Reinach, RepStat IV 362 Nr. 5;
Chr. Huelsen, RhM 68, 1913, 16 ff. mit Abb. — Nachdruck bei H. von Heintze (Hrsg.) Römische Porträts (1974) 102 ff. Taf. 5;
A. Hekler, Die Bildniskunst der Griechen und Römer (1913) Taf. 162;
M. Ahrem, Das Weib in der antiken Kunst (1914) 280 f. Abb. 261;
M. Bieber, RM 32, 1917, 135 Abb. 9;
G. Rodenwaldt, Kunst der Antike2 (1927) Abb. 557;
F. Stahl, Rom (1928) 108 Abb. 39;
E. Strong, Art in Ancient Rome I (1929) 105 Abb. 109;
A. W. Lawrence, Classical Sculpture (1929) 331 Abb. 123a;
H. W. Johnston, The Private Life of the Romans2 (1932) Abb. 1;
Zadoks 70;
West I 55 Taf. 12, 47 (reifaugusteisch);
R. Paribeni, Il ritratto nell’arte antica (1934) Taf. 83;
J. Pijoàn, El Arte Romano (1934) 239 Abb. 324;
P. Ducati, Arte di Roma (1938) 131 Taf. 73;
L. Goldscheider, Roman Portraits (1940) Taf. 8 f.;
W. Technau, Die Kunst der Römer (1941) 123 Abb. 95 (spätaugusteisch);
Vessberg 203 Nr. 8; 204. 272 Taf. 43, 3 (20—
G. Rodenwaldt, Kunst um Augustus (1942) 31 f. Abb. 21;
J. Charbonneaux, L’art au siècle d’Auguste (1948) Taf. 6;
W. Lübke — E. Pernice — B. Sarne, Die Kunst der Römer (1958) 196 Abb. 185;
H. Bartels, Studien zum Frauenporträt der augusteischen Zeit (Diss. Berlin 1960) 99 Anm. 362;
A. Frova, Arte di Roma (1961) 147 Abb. 108;
P. Reuterswärd, Studien zur Polychromie der Plastik (1960) 210 Anm. 586;
R. Brilliant, Gesture and Rank (1963) 45 f. Abb. 1. 78 (Ende Republik — Anf. Kaiserzeit);
Helbig4 I, 143 Nr. 199 (v. Heintze, letztes Viertel 1. Jh. v. Chr.);
H. von Heintze, Die antiken Porträts im Schloß Fasanerie bei Fulda (1968) 21;
W. Zschietzschmann, Römische Kunst (1968) S. XVIII, Abb. S. 8;
I. I. Britova u. a., Rimskij skulpturnij Portret (1973, russisch) 34 Abb. 46;
Buschor 63. 102 Nr. 398 (Anfang 1. Jh. n. Chr.);
A. Garcia y Bellido, Arte romano2 (1972) 107 f. Abb. 110;
A. W. Lawrence, Greek and Roman Sculpture (1972) 247 Taf. 74 a (frühaugusteisch);
B. Andreae, Römische Kunst (1973) 482 Abb. 230;
Zanker 1975, 285 f. 314 Abb. 17;
Kleiner 1977, 215 Nr. 34 (13 v.—
Frenz 1977, 181 ff. Nr. K 2 (um 40 n. Chr.);
Frenz 1985, 69 Anm. 375; 81 zu Nr. 4; 93 zu Nr. 25; 145 zu Nr. 124;
Kleiner 1986, 129 Abb. 9; 132;
E. Simon, Augustus (1986) 168 Abb. 227;
Volpi 270 f. Nr. I 1 Taf. 36 (um 30 v. Chr.);
Goette 116 B a 23.
Hier S. 8 Anm. 64; 10 Anm. 82; 13 Anm. 116; 27. 33. 46. 50. 54. 73. 92. 105. 125. 135 Anm. 1 (zu G 12); 151. 167 Anm. 2 (zu K 1); 172 Anm. 2 (zu K 10); 175. 195. 199 Anm. 7 (zu M 2); 200. 206. 227.
Zum Nachleben besonders:
H. Ladendorf, Antikenstudium und Antikenkopie2 (1958) 48, 110 f. Anm. 18 Taf. 43 Abb. 159;
H. Rostrup, Meddelels-GlyptKøb 32, 1975, Abb. S. 11;
Frenz 1977, 36;
K. Türr, Zur Antikenrezeption in der französischen Skulptur des 19. und frühen 20. Jh. (1979) 56 ff. Abb. 16 f.;
J. Ch. Balty; Académie Royale de Belgique. Bul. de la Classe des Beaux-Arts, 5e ser., t. 68, 1986—
S.189
Inschrift: CIL VI 35397
Gratidia M. l. / Chrite // M. Gratidius / Libanus
Überliefert in dem bis 1587 zusammengestellten Codex Barberinius XXX 89 (= Barb. lat. 2016). Heute verloren. — Wie Solin, Arctos 16, 1982, 178 liest auch Huelsen im CIL Chr[es]te; in RhM Ch<a>rite, was am wahrscheinlichsten erscheint.
Das Relief der Gratidii ist gewiß das berühmteste der hier behandelten Gattung. Bevor, aber auch nachdem Huelsen die zugehörige Inschrift aus dem Codex Barberinius erneut publiziert hatte, galt das Relief immer wieder als Inbegriff römischen Porträts überhaupt und als die Darstellung ehelicher Verbundenheit schlechthin. Nicht umsonst hatte man die Gratidii »Cato und Porzia« getauft und nicht umsonst fehlen sie in kaum einer römischen Kunstgeschichte, wie die lange, aber gewiß nicht vollständige Bibliographie zeigen soll. Schließlich gehörte das Relief auch, wie der Apoll vom Belvedere und der Laokoon zu den wenigen Antiken, die 1984 aus den päpstlichen Sammlungen in den USA gezeigt wurden.
Zahlreich sind auch die psychologisierenden Interpretationen beider Porträts, und trotz Huelsens deutlicher und berechtigter Warnung2, die Zanker noch einmal aufgriff, werden sie bis heute fortgesetzt3. Besonders den bürgerlich sentimentalen Vorstellungen des 19. Jhs. kamen offenbar die dextrarum iunctio und Gratidias Hand auf der Schulter des Libanus entgegen, so daß dieses Relief auch mehrfach für moderne Bildnisse adaptiert wurde4.
Dargestellt ist der Sohn (?) eines Freigelassenen M. Gratidius Libanus mit seiner Liberta und Frau. Beide wenden ihre Köpfe nach innen, doch ihr Blick trifft sich nicht. Anders als in der Mehrzahl der Darstellungen ist die Frau links des Mannes angeordnet. Sie ist mit ihm in einer sehr lockeren dextrarum iunctio verbunden5 und legt ihm zusätzlich noch die zweifach beringte Linke auf seine rechte Schulter, eine seltene aber nicht einmalige Geste6. Sie trägt Untergewand und Mantel in einer der üblichen Statuentypen7, er über der Tunica die für die Geste des Handschlags geöffnete Toga, in die er mit der ebenfalls beringten Linken faßt.
Die Frisur der Gratidia glättet die später von Antonia Minor getragene Mittelscheitelfrisur zu einer fest anliegenden, kaum strukturierten Masse, die sich nur über den Ohren etwas bauscht. Der tief in den Nacken reichende Haaransatz könnte als dem Relief angepaßte Form des Nackenzopfes verstanden werden, wie ihn z. B. ein Terrakottakopf in Berlin überliefert8. Sehr ähnliche Frisuren finden sich für Mädchenbildnisse auch auf anderen Reliefs9. Das Gesicht der Gratidia ist weitgehend idealisiert. Nur in dem kleinen und etwas verkniffenen Mund und den flachen Pölsterchen über den Mundwinkeln könnte man individuelle Züge vermuten. Auch die Augen sind völlig gleichförmig gebildet und gebrauchen mit den kräftigen Oberlidern eine typisch klassizistische Formel.
Dagegen ist der Kopf des Gratidius Libanus ganz anders durchgeformt. Auch sein Gesicht ist symmetrisch aufgebaut, die tief verschattenden Brauen und der breite Mund mit leicht vorstehender Unterlippe bilden die Querachsen. In meisterlicher Weise hat es jedoch der Bildhauer verstanden, das Fleisch der schlaffen Wangen in eine flackernde Bewegung zu bringen, in der sich knochige Teile wie das Kinn und die Schläfen kantig abdrücken. Bis zu der leicht höckerigen Nase — sie entspricht erstaunlicherweise jener seiner Frau — zielt alles auf Wiedererkennbarkeit und Individualität. Ausdruckslosigkeit oder Ernst im Gesichtsausdruck der Frau steht so in unseren Augen der Melancholie in seinen Zügen gegenüber. Erstaunlicherweise ist das Haar dagegen als amorphe, nur fein geritzte Masse wiedergegeben, entspricht darin ganz dem der Gratidia.
Das Bildnis des Libanus ist so qualitätvoll, daß es unter den Reliefs keine direkte Parallele findet. Ein Vergleich mit Pinarius Anteros L 18 (Taf. 102 c) zeigt aber gemeinsame Quellen. Vor allem bei den Haaren und in der Mundpartie versucht dessen Bildhauer eine ähnliche Wirkung zu erreichen, verzichtet aber nicht auf die Pathosformel der angespannten Brauen. In seiner Beruhigung entspricht Libanus dagegen augusteischen Redaktionen spätrepublikanischer Bildnisse, wie des Crassus aus dem Liciniergrab in Kopenhagen10. Stilistisch steht auch der ebenfalls augusteische Kopf eines jüngeren Mannes in Berlin nahe, bei dem vor allem die Anlage und Ausarbeitung der Haare und das Untergesicht übereinstimmen11. Die Formen von Oberlid und Augen lassen sich gut mit jenen der Gratidia vergleichen. Auch mit der Kurzhaarfrisur wird ja auf republikanische Traditionen verwiesen12. Zu dem gleichen Ergebnis führt ein Vergleich mit drei von P. Zanker zusammengestellten Bildnissen gleichen Typus, an denen er den Unterschied zwischen früh- und spätaugusteisch/tiberischen Vorstellungen von Plastizität erläutert13.
Es fehlen noch die großen, flachen Augenscheiben und die kantige Anlage tiberischer Zeit (vgl. L 20)14. Das Relief ist sicher noch augusteisch.
S.190
3Vgl. Zuletzt Helbig4 und Simon, die nun umgekehrt das griechische Element betont. 4s. Literaturliste. — Unterstrichen wird diese Affinität durch die Beschreibung F. Stahls S. 108: »Da gibt es, von der Via Appia stammend, die Doppelfigur eines Ehepaares: der Mann ein feiner Gelehrtenkopf, schmal und sehr vergeistigt, die Frau mild und einfach, und ein wenig gefühlvoll, wozu es paßt, daß beide in einem Händedruck vereinigt sind. Ja, wenn dieses Werk in eine Ausstellung des 19. Jhs. gestellt würde als: Professor X und seine Frau, Doppelbüste von, sagen wir einmal, Adolf Hildebrand, es würde nicht überraschen.« 5Vgl. das allerdings sehr provinzielle Relief in Ascoli. Frenz 1985, Nr. 152 Taf. 64, 1. 6Vgl. K 10 und O 50; N 9 (Taf. 87 a; 123 b. c). Außerdem Frenz 1985, Nr. 4 Taf. 2, 1 (Mentana); Nr. III Taf. 48, 1 (Benevent). 7»Kleine Herkulanerim«. S. S. 27. 8Dieses Bildnis war für Bianchi Bandinelli ein wichtiges Beispiel für den mittelitalischen Hellenismus. Storicità dell’arte classica2 (1950) 95 ff. Taf. 45 f. Gegen diese Frühdatierung jedoch zu Recht Polaschek 155 ff. bes. 168 mit Anm. 112. 9Vgl. L 26. 27; M 2 (Taf. 110 b. c; 114 a. — Rundplastisch mit hoch sitzendem Knoten: Heintze, 20 f. Nr. 14 Taf. 22 f. (zu früh datiert); G. Mansuelli, Galleria degli Uffizi. Le sculture II (1961) 53 f. Nr. 42 Abb. (sehr überarbeitet). Ein Mädchenkopf in den Capitolinischen Museen bietet in gewisser Weise einen Übergang zur Antonia-Frisur. Fittschen—Altorilievo funerario di Marcus Gratidius Libanus e Gratidia Chrite (c.d. Catone e Porzia) (fig. 12).
Da un manoscritto (Cod. Barb. 30, 89, f. 542) si ricava che l’opera, verso il 1580, era nel giardino del Cardinale Alessandro de’ Medici (tra S. Maria Nova ed il Colosseo) e che ad essa era annessa l’iscrizione funeraria (poco dopo eliminata con la scalpellatura del fondo del rilievo) di Gratidia Chrite, liberta di Marco, e di Marco Gratidio Libano. La scultura detta di «Catone e Porzia» fece poi parte della Collezione Mattei e venne venduta, con molte altre opere, ai Musei nel 1770 dal Duca Giuseppe Mattei; nel 1771 fu restaurata dal Sibilla e tra il 1798 ed il 1815 venne trasferita a Parigi per ordine di Napoleone (di quel periodo si conservano ancora alcune scritte in francese sul retro dell’opera). L’uomo, vestito di tunica e toga, appare molto più anziano della moglie e sembra esser figlio di un liberto, probabilmente un ex schiavo greco affrancato; la donna, la cui giovinezza potrebbe in parte dipendere dall’idealizzazione del ritratto, è pudicamente avvolta nel suo mantello. La coppia — con le teste leggermente volte verso il rispettivo coniuge — si presenta in un gesto di unione, simile a quello matrimoniale della dextrarum iunctio; la sinistra della donna è invece affettuosamente posta sulla spalla del marito. Il rilievo — che i ritratti e le acconciature permettono di datare a cavallo tra il 10 a.C. ed il 10 d.C. — era presumibilmente pertinente alla fronte di un sepolcro.
Inv. 592; CIL VI 35397; A II p. 572 n° 388 tav. 65; Felletti Maj 1953 p. 42; H 199; B. Andreae, Römische Kunst, Freiburg 1973, p. 482 fig. 230; P. Zanker, in JdI, 90, 1975, pp. 285—
Text: museum inscription to the sculpture.
© 1908. Description (1): W. Amelung. Die Sculpturen des Vaticanischen Museums. Berlin, 1908. Т. II, с. 572—574.
© 1999. Description (2): V. Kockel. Porträtreliefs stadtrömischer Grabbauten: ein Beitrag zur Geschichte und zum Verständnis des spätrepublikanisch-frühkaiserzeitlichen Privatporträts. Mainz am Rhein, 1993. S. 188—190. Kat. Nr. L 19.
© 1999. Description (3): G. Spinola. Guide cataloghi Musei Vaticani, 4. Il Museo Pio Clementino. Città del Vaticano, Roma, 1999, p. 70, cat. no. SdB 4.