
Votive relief to Heracles dedicated by the haruspex C. Fulvius Salvis.
Ostia, Archaeological Museum
(Museo archeologico ostiense).
C(aius) Fulvius Salvis haruspex{s} d(onum) d(at) // [S]ort(es) H(erculis)
In der rechten Bildhälfte bergen sechs Fischer eine überlebensgroße Statue des Herakles Promachos aus dem Meer. Mit dem Gott sind den Fischern auch ein Delphin, zwei Fische und eine Kiste ins Netz gegangen. Im Zentrum des Bildes ist diese Kiste wieder zu sehen, ihr Deckel ist nun geöffnet. Herakles im Panzer und mit geschulteter Keule nimmt einen länglichen Gegenstand aus der Kiste und übergibt ihn dem vor ihm stehenden Knaben. Auf diesem Objekt stehen Buchstaben, die als (s)ort(es) H(erculis), >Lose des Hercules<, gelesen wurden. Diese Lose dienten der Mantik, der Vorhersage des Schicksals. Der Empfänger der Prophezeiung war ursprünglich am heute nicht mehr erhaltenen linken Rand des Reliefs wiedergegeben und bekam sein >Los< von dem vor ihm stehenden Priester überreicht. Wir können guten Gewissens annehmen, dass die Vorhersage für den Unbekannten eine positive gewesen ist, denn oberhalb des Priesters ist eine Viktoria, die Göttin des Sieges, zu sehen, die auf den Ratsuchenden zufliegt. Sowohl die Kultstatue im Typus Promachos, als auch der loseziehende Gott selbst im Feldherrenpanzer sind zwar in ihrem kriegerischen Habitus gezeigt, dennoch gilt die Verehrung hier dem Orakelgott Herakles/Herkules.
318. (= I 2 d Weihgeschenke, röm. 474*. = LIMC IV Herakles 18. 1399)
Relief, Kalkstein. Ostia, Mus. Ostiense 157.
Helbig4 IV Nr. 3103 (E. Simon); Simon, GRöm 78-80 Abb. 105.
Spätrepublikanisch.
Dem Hercules geweiht vom Haruspex C. Fulvius Salvis. Die l. Seite fehlt. R. ziehen sechs Fischer ein Netz an Land, in dem die (spätarchaische?) Statue eines gepanzerten und keulenschwingenden Hercules steht, daneben eine Truhe. In der Mitte steht die Truhe auf einem Sockel, und der gepanzerte Hercules zieht ein Los mit der Inschr. [S]ORT(ES) H(ERCULIS) aus der geöffneten Truhe und reicht es einem Knaben. L. der Truhe steht ein junger Mann in kurzer Toga, der Dedikant, der ein Lostäfelchen nach l. zu einem verlorenen Empfänger reicht.
A couple of decades earlier, around 90, the notable of Ostia C. Fulvius Salvis commissioned a relief portraying Hercules handing over a lot to a boy; the lot carries an inscription that reads ORT H, which should probably be understood as (s)ort(is) H(erculis) (Figure 3.1).38 The relief refers to the cult of Hercules at Ostia, where lot divination was practised; the most interesting feature, though, is that Fulvius Salvius was a haruspex, and that he had no reservations in appearing closely associated with a different form of divination on a monument that he had commissioned.39
38 CIL I. 3027. Becatti 1939 and 1942; Klingshirn 2006: 144-5; Haack 2006: 54-8, no. 3; Cébeillac-Gervasoni, Caldelli and Zevi, 2010: 115—
39 Cf. the involvement of the haruspices before the discovery of the Praenestine sortes (Cic. Div. 2. 86).