Neapel, Museo Nazionale. Inv. 6056. Aus Herculaneum.
H (mit Kopf?) 2.22.

F. de Clarac, Musée de sculpture V (1844) Taf. 935 Nr. 2386; Bernoulli. RömIkon II 1. 334 zu Nr. 13; Guida Ruesch 238 Nr. 986; Dähn. Porträtstatuen 79 Nr. 33.

Wie die Wiederholung aus derselben Stadt (Kat. V 8 Tafel 30 a) hat das Sitzbild durchgreifende Restaurierung erfahren. Die beiden Statuen sind von A. Dähn als Gegenstücke angesehen worden, da sie »bis ins Detail hinein identisch« seien. Diese Einschätzung kann nicht geteilt werden: Der lebendigeren Gewandbehandlung dort, die durch Schattentäler und differenzierte Faltenbildung auf Kontrastwirkung angelegt ist. steht hier Geschlossenheit im Mantel gegenüber. Im Unterkörper dominiert ein blockhafter Charakter, wobei allerdings zu überprüfen wäre, inwieweit der Restaurator zum heutigen Erscheinungsbild beigetragen hat. Gleichartige Gestaltung läßt sich zumindest nicht erkennen. Gegen eine Zusammengehörigkeit spricht, daß abweichend von jenem Torso keine Tänien vorhanden sind, der Kopf also wie sein neuzeitlicher Ersatz unbekränzt war; innerhalb von Gruppen wurde bei gleichrangigen Statuen hinsichtlich des Kopfschmucks gemeinhin übereinstimmend verfahren (vgl. die Sitzstatucn des Augustus und des Claudius aus Leptis Magna, Kat. III 28. 63, oder die des Tiberius und des Claudius aus Caere. Kat. III 53. 64).